WALDEN NACH

H.D.THOREAU

2020

Ein Aussteigerleben… wie romantisch! Entkommen aus der kaputten Gesellschaftsstruktur, dem Kapitalismus, dem Konsum, der Ausbeutung, der Umweltverschmutzung! Hin zu dem Ort, von dem wir uns so weit entfremdet haben: Der Wald!

 
Naiv? Träumerei? Egoistisch… oder sogar feige? Oder kann der Ausstieg eine Form von Widerstand, von Protest sein? Kann damit nachhaltig etwas verändert werden? Oder entzieht man sich damit nicht auch einer Verantwortung?

Eine Produktion von Krux in Koproduktion mit der studiobühneköln und der börse wuppertal

PREMIERE: 

25. Juni 2020 die börse wuppertal 

WEITERE AUFFÜHRUNGEN:

26. Juni 2020 die börse wuppertal  |  30. Oktober – 3. November 2020 studiobühneköln

„Ich zog in die Wälder, weil ich den Wunsch hatte, mit Überlegung zu leben.“

Henry Thoreau hat den Versuch vor fast 170 Jahren gewagt: Er zog für zwei Jahre in den Wald: autark, bewusst und losgelöst von gesellschaftlichen Zwängen, mit großer Sparsamkeit. Thoreaus Überlegungen zum Kapitalismus, staatlichen Autoritäten und zum Konsumwahnsinn sowie seinen Schilderungen eines sparsamen Lebens wirken heute aktueller – und erforderlicher – denn je. Sein Ziel: Im Einklang mit der Natur zu leben. Seine Erlebnisse dokumentierte er in seinem als Aussteigerbibel deklarierten Werk „Walden.“

Das 1-Personen-Stück holt H.D. Thoreaus altes Aussteiger-Experiment ins Hier und Jetzt und nimmt die Versuchsanordnung ins 21. Jahrhundert mit. 

Das Stück Walden versteht sich nicht als ein lautes Plädoyer für ein Aussteigerleben und auch nicht zwangsläufig als Aufruf zu einem naturnahen Lebensstil. Vielmehr geht es darum, die Sinne für die Realität zu schärfen und sich auf einen Dialog mit der Natur (wieder-) einzulassen. Das Leben im Wald wird auf Sehnsüchte, Nöte, Wünsche, Kämpfe und Hoffnungen abgeschmeckt. Es werden Räume für Naturbeobachtungen, Berichten aus dem Tagesablauf, philosophischen Überlegungen und messerscharfer Gesellschaftskritik geöffnet: Ein Spagat zwischen Gesellschaft und Natur. Eine Collagenhafte Bilderreihe zwischen Theater, Tanz, Video und Musik geht auf die Spurensuche nach der Beziehung zwischen Mensch und Natur.

CREDITS

KRUX

Regie: Elsa Weiland

Musik: Vincent Stange

Video: Joseph Baader

Choreographie: Sophia Otto

 

GÄSTE

Spiel: Amelie Barth

Video: Alexander Borowski

Produktionsleitung: Esther Schneider

Licht: Tommy Vella

Fotodokumentation: Ingo Solms, Christian Herrmann

 

GEFÖRDERT DURCH:

Kulturamt der Stadt Köln

Landesbüro Freie Darstellende Künste, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen

Kulturbüro Wuppertal

PRESSE

„‚Wir brauchen Ihre Hilfe! Jetzt. Dankeschön.‘ Spricht’s und verschwindet still im Tann. Der Adressat: Die Bäume. Eine skurrile Szene aus „Walden“, die typisch ist für die Collage, die jetzt in der Börse gastierte. Ein anrührendes Stück Theater mit Amelie Barth über das Einswerden mit der Natur.[…]“

2020Westdeutsche Zeitung (Martin Hagemeyer), 26.Juni 2020

„In der Arbeit von Elsa Weiland (Regie) […] wird die Problematik von Natur und Gesellschaft vielseitig betrachtet und spielerisch leicht vorgeführt. Beeindruckend dabei vor allem die tänzerische und spielerische Leistung der Solistin Amelie Barth, die dem Ganzen Zartheit und Glaubwürdigkeit verleiht.“

Kölnsiche Rundschau (Michael Schardt), 12.11.2020

„Elsa Weiland mischt geschickt Text und Video, um höchst ambivalente Naturbeschwörungen zu bebildern. […] Amelie Barth bittet in einer dramatischen Rede den Wald um Mithilfe: „Lassen Sie die Gesellschaft nicht aussterben. Sie müssen uns helfen. Unser Leben liegt in Ihren Händen!“ Die Wiederbelebungsversuche am Bühnenboden lassen sich vielfältig deuten – geht da eher der Natur oder doch der Kunst die Luft aus? Oder ist die Rettungsaktion eine Reaktion auf das „I can`t breathe“ einer zwischen Klimaleugnung, Rechtsradikalismus und Rassismus trumpisierten Gesellschaft? Ein kleiner feiner einstündiger Abend.“

Choices (Hans-Christoph Zimmermann) 11.12.2020 Vorabinterview mit Regisseurin Elsa Weiland 09. April 2020 / Choices
https://www.choices.de/elsa-weiland-walden-studiobuehne