EIN MENSCH

IST KEINE

FACKEL

Eine Performance

Die Performance „Ein Mensch ist keine Fackel“ versammelt Stimmen real stattgefundener Selbstverbrennungen und eröffnet einen Diskurs über die (Un-)Sichtbarkeit von Menschen in politischen Systemen. Mit großer Sensibilität reflektiert Krux über diese Form des Protests, über die verschwimmenden Grenzen zwischen Privatem und Politischem und dem Wunsch, eine Veränderung in der Gesellschaft herbeizuführen.

Eine Performance von Krux

PREMIERE:

5. Oktober 2023 um 20.00 Uhr im Orangerie Theater Köln

WEITERE AUFFÜHRUNGEN:

6. & 8. Oktober 2023 und 23. bis 26. November 2023 im Orangerie Theater Köln 

NOMINIERUNG:

Kurt-Hackenberg-Preis

„Angesichts dessen, dass unsere Völker am Rand der Hoffnungslosigkeit stehen, habe ich mich entschlossen, meinen Protest auszudrücken und die Leute dieses Landes wach zu rütteln. Meine Forderung: Abschaffung der Zensur (Jan Palach, 1969); Gleichberechtigung der Frau (Sahar Khodayari, 2019); Kampf gegen Rassismus und gleiche Rechte für Ausländer*innen (Semra Ertan, 1982); Beendigung des Krieges (Malachi Ritscher, 2006); Freie Religionsausübung (Thích Quàng Dúnc, 1963); Beendigung des Rüstungswahnsinns (Dietrich Stumpf, 1982), …“

Seit dem berühmten Fall des Mönchs Thích Quàng Dúnc 1963, der sich selbst tötete, um gegen die Diskriminierung von Buddhisten in Südvietnam zu protestieren, hat sich die Selbstverbrennung als eine Form des politischen Protests etabliert. Seit 1963 verbrannten sich weltweit mindestens 900 Menschen an öffentlichen Plätzen aus Protest, die Dunkelziffer wird auf weit über 3000 geschätzt. Diese Form des Protests kommt zwar selten vor, doch in den symbolischen und erschütternden Taten verdichten sich Diskurse, die heute für unsere politische und gesellschaftliche Situation von höchster Relevanz und Aktualität sind.

Denn der Kampf um Sichtbarkeit – der bei Selbstverbrennungen in seiner extremsten Form mit dem größtmöglichen Opfer des eigenen Lebens geführt wird – ist immer auch ein Kampf um Aufmerksamkeit, Meinungsfreiheit und den öffentlichen Umgang mit Informationen. Es ist ein Kampf für die eigene politische Teilhabe.

Wer sind die Menschen, die einen solch radikalen Schritt wagen? Welche Umstände haben sie dazu gebracht, ihr Leben für das Erreichen eines politischen Ziels zu opfern? Was sagt es über eine Gesellschaft aus, in der sich Menschen in der Hoffnung auf Sichtbarkeit qualvoll öffentlich selbst verbrennen? Sollten ihre Botschaften aufgrund der radikalen Ausdrucksform überhaupt ernst genommen werden? Oder wird die Opferung für ein höheres gesellschaftliches Ziel doch nur als Tarnung für die eigene Lebensmüdigkeit genutzt?

 

CREDITS

Regie: Elsa Weiland
Spiel: Sophia Otto und Saskia Rudat
Bühne und Kostüm: Maria Färber
Sound und Musik: Joseph Baader
Licht: Chiara Krogull,
Dramaturgie: Malin Harff
Stimme: Hildegard Meier
Produktionsleitung: Esther Schneider


Koproduktion:
studiobühneköln, Orangerie Theater Köln.
Kooperation: FormatArt e.V.


Gefördert vom Kulturamt der Stadt Köln; ermöglicht durch die Karin und Uwe Hollweg Stiftung, die Kulturstiftung Matrong und die Rudolf Augstein Stiftung.

PRESSE

„Gerade in Zeiten, in denen die Proteste von Aktivisten stärker werden, habe auch diese Installation einen aktuellen Bezug. Selbst bis heute nutzen Aktivisten diese extreme Form des Protests, um auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen – zuletzt etwa im Arabischen Frühling oder im vergangenen April in New York, als sich der Anwalt und Klimaaktivist Wynn Bruce ansteckte und im Protest sein Leben verlor.“

Rheinische Post Düsseldorf (Leonie Miß), 13.01.2023

  

https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/kultur/duesseldorf-soundinstallation-ein-mensch-ist-keine-fackel_aid-82770611

„Ein Mensch ist keine Fackel – Soundinstallation in Düsseldorf“

Deutschlandfunk „Corso – Pop & Kunst“ (Laura Dresch), 25.01.2023

https://www.deutschlandfunk.de/ein-mensch-ist-keine-fackel-soundinstallation-in-duesseldorf-dlf-9b65fe84-100.html