DER ZWANG NACH
STEFAN ZWEIG
2018
F. bekommt nach Landesflucht den Einzugsbefehl in den Krieg. Eigentlich hat er schon längst beschlossen, dass er Krieg ablehnt, dass Krieg schlecht ist, dass Krieg unfrei macht, Täter produziert, Opfer produziert, mordet.
Doch als er das Einberufungsschreiben in den Händen hält, geraten seine bisherigen Überzeugungen ins Wanken. Etwas scheint ihn zu zwingen, den Kriegsdienst anzutreten. Die Ratio und der körperliche Zwang kämpfen gegeneinander an. Der Entscheidungsprozess – geht F. in den Krieg oder nicht – beginnt…
PREMIERE:
28. Juni 2018 studiobühneköln
WEITERE AUFFÜHRUNGEN:
29. Juni 29.06 – 2. Juli 2018 studiobühneköln | 14. – 18. November 2018 studiobühneköln | 3. Februar 2019 Festival Monospektakel Reutlingen
4. Mai 2019 die börse Wuppertal | 4. Juli 2019 KunstSalon-Theaterpreisfestival | 5. – 8. Februar 2020 Orangerie-Theater Köln
PREISE UND NOMINIERUNGEN:
Gewinner des KunstSalon-Theaterpreises 2019 | 2. Platz Monospektakel Reutlingen 2019 | Nominiert für den Kölner Theaterpreis 2018
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Auf Grundlage von Stefan Zweigs „Der Zwang“ realisiert das Krux-Kollektiv 2018 mit dem gleichnamigen Ein-Personen-Stück seine erste Theaterproduktion. In einer Gegenwart, in der die Welt aus den Fugen geraten zu sein scheint, in der wir täglich mit Gewalt und Krieg konfrontiert werden und unser Demokratieverständnis ins Wanken gerät, erscheint Zweigs Novelle von 1920 in ihrem Ringen um eine politische Haltung brandaktuell; man sollte doch etwas tun! Und am Anfang jedes Handelns steht die Haltung. Wir werden überflutet von vorgefertigten Meinungen, es scheint so leicht zu sein, sich ihrer anzunehmen, sie zu reproduzieren, sich ihre Formulierungen einzuverleiben. Doch wäre es nicht viel mutiger, sich davon zu lösen und sich auf die Suche zu begeben, nach etwas zu streben, was einem wirklich entspricht, seinen eigenen Überzeugungen gemäß zu agieren?
Diesem Konflikt stellt sich die Bühnenfigur F., anders als Ferdinand in Zweigs Novelle, zunächst einmal ganz allein in einem weder zeit- noch ortgebundenen Raum. Sowohl auf intellektueller als auch auf emotional-physischer Ebene geht F. der eigenen Zerrissenheit auf den Grund und zieht in seiner Hilflosigkeit und Überforderung mit der Frage, ob er den Kriegsdienst antreten soll oder nicht, eine Vielzahl anderer Meinungen über Krieg zu Rate. Ein fortwährend rotierendes Kaleidoskop der Möglichkeiten produziert Ansichten und Bilder über Krieg, die unterschiedlicher nicht sein könnten, sich oft gegenseitig widersprechen, jedoch allesamt Anteile der Auseinandersetzung F.s widerspiegeln.
„Der Zwang nach Stefan Zweig“ ist eine hochkörperliche Komposition aus Text, Musik, Bewegung und Videoprojektionen.
CREDITS
KRUX-KOLLEKTIV
REGIE: Elsa Weiland
MUSIK: Vincent Stange
VIDEO: Joseph Baader
CHOREOGRAPHISCHE ASSISTENZ: Sophia Otto
GÄSTE
SPIEL: Fee Zweipfennig
MUSIK: KlangKönner
KOSTÜM: Susanne Stange
TONASSISTENZ: Alexander Borowski
LICHT: Mathieu Otto